Ringkernbalun 1:4, 50 Ohm unsymmetrisch auf 200 Ohm symmetrisch.

So ein Balun ist recht einfach zu bauen, man benötigt lediglich einen Ringkern aus Ferrit und etwas Kupferlackdraht.

Balun 1:4, Ringkern


Man kann natürlich nicht jeden Ferritkern nehmen, er muß schon für Hochfrequenz Kurzwelle geeignet sein. In dem Aufbau habe ich einen kleinen Ringkern aus der Bastelkiste genommen. Den genauen Typ kann ich nicht nennen. Es war vermutlich einer, den man in der Comutertechnik zu Entstörzwecken findet. Wer eher auf Nummer sicher gehen will, sollte einen Ferritkern, z.B. von der Firma Amidon nehmen, der für Kurzwelle geeignet ist. Der Aufbau ist ganz einfach, ein Bild sagt mehr als 1000 Worte:

Balun 1:4 Ringkern, Muster

Man nehme sich zwei Kupferlackdrähte (Elektronikgeschäft oder geschlachteter Netztrafo Sekundärwicklung) und verdrille sie etwas. Damit wird dann der Ringkern bewickelt, ich habe in dem Beispiel 13 Windungen genommen. Die Windungen dürfen nicht übereinanderliegen und zwischen zwei Windungen soll etwas Platz sein, wie man im Bild sieht. Das Schema mit den Anschlüssen 1 2 3 4 wie im ersten Bild ersichtlich, muß genau eingehalten werden. Zur Markierung habe ich kleine Stückchen roten Schrumpfschlauchs genommen. Bei der abschließenden Messung las ich folgende Werte ab:

MHz   SWR
 1,8      1,1
 3,7      1,05
 7,1      1,05
10,1     1,0
14,2     1,0
18,1     1,0
21,2     1,0
24,9     1,0
28,5     1,0

SWR 1,0 bedeutet, ich konnte an meinem SWR-Meter keinen sinnvollen Wert mehr ablesen, der Zeiger schlug praktisch nicht aus. Bei 1,05 und 1,1 hatte ich noch etwas Zeigerausschlag, der sehr gering war. Alle Werte habe ich bei etwa 100 Watt Sendeleistung ermittelt.
Im Bild sieht man direkt an dem Balun einen grünen Widerstand 220 Ohm. Zur Überprüfung des Baluns hatte ich als Dummy jeweils zwei Widerstände 180 Ohm und 220 Ohm serie/parallel geschaltet, um auf genau 200 Ohm zu kommen. Im letzten Durchgang bei 28,5 MHz habe ich etwas Härtetest gemacht. Die vier Widerstände wurden so heiß, daß sie sich an den Lötstellen lösten. Man sieht im Bild die heruntergefallenen Widerstände und auch herabgetropftes Lot. Der Ringkern hat sich bei dem Test nicht merklich erwärmt, obwohl er eher klein ist.



Balun 1:4 auf Ferritperle aus Computermonitor

Hier habe ich eine große Ferritperle genommen. Man findet sie in Computermonitoren auf dem RGB-Kabel zur Entstörung. Diesmal habe ich 6 Windungen genommen, ansonsten gleiches Aufbauschema wie oben beschrieben. Das SWR wurde geringfügig schlechter. Der höchste Wert lag bei knapp 1,3 auf 160 m. Bei etwa einer halben Minute Dauerstrich mit 28,5 MHz wurde der Kern leicht warm. Bei Funkgeräten mit 100 Watt in CW oder SSB ist das vertretbar.

Benötigt man einen Balun für QRO, sollte man einen größeren Kern nehmen. Auch könnte die einfache Isolierung vom Kupferlackdraht nicht ausreichen. Teflonisolierter Draht wäre eine sinnvolle Aternative.
Man kann auch mit Einschränkungen Eisenpulverkerne nehmen. Hier ist ein recht ähnlicher Balun 1:1 mit einem Eisenpulverkern aufgebaut:
http://www.dl2jas.com/selbstbau/1kern1/1balun1.html








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