Yagi Eigenbau für 2m nach DK7ZB, Bauanleitung mit vielen Bildern.

Hier möchte ich zeigen, wie man sich relativ einfach und günstig eine gute Yagiantenne selbst bauen kann. Der Materialpreis der hier vorgestellten Langyagi mit Streben liegt bei etwa 100 Euro. Man benötigt wenig Werkzeug und muß auch kein ausgebildeter Handwerker sein. Übliches Werkzeug wie Säge, Bohrmaschine, Zollstock, Zange und Schraubenzieher reicht.
Um es vorwegzunehmen, die Antenne ist nicht von mir entwickelt, sondern stammt von DK7ZB. Hier ein Link zu seiner aktuellen Homepage (12/2007), Startseite:
http://www.mydarc.de/dk7zb/start1.htm

Ich habe mich für eine 12-Element-Yagi mit 8 m Boomlänge und 14,2 dBd (16,3 dBi) entschieden, hier zu finden:
http://www.mydarc.de/dk7zb/2m-longyagi/12-ele.htm

Bild der aufgebauten Yagi





Materialliste:
8 m (2 x 4 m oder 4 x 2 m) Vierkantrohr 20 x 20 mm
11 m Alurohr rund, 8 mm Durchmesser
1 m Alurohr rund, 12 mm Durchmesser
13 Elementhalter
1 Mastschelle für 20 mm Vierkantrohr
Boomverbinder sofern nötig
11 Edelstahlschrauben M4 x 35 mit Federscheibe und Mutter
1 Edelstahlschraube M5 x 50 mit Scheiben und Mutter
1 m Antennenkabel 75 Ohm, z.B. RG59 oder Satkabel INKA 99
1 Antennenbuchse, Flanchbuchse N
Kleinteile: Blechschrauben, Federringe, Kabelschuhe und Kabelbinder

Das benötigte Material kann man z.B. hier bekommen:
http://www.nuxcom.de/
Inhaber des Onlineshops ist DL1NUX, der selbst Antennen baut und zu wirklich amateurfunkfreundlichen Preisen Antennenmaterial verkauft. Man bekommt auch fertige Bausätze für diverse Antennen.

Detailbild des Kleinmaterials
Kleinmaterial

Hier das Alumaterial, etwas Werkzeug und andere Teile:
Alumaterial, Elementhalter, Werkzeuge...








Die Bauanleitung

Hier die Tabelle der Elemente mit Länge und Abstand, Angaben von DK7ZB original übernommen:

RefRadD1D2D3D4D5D6D7D8D9D10
Position0405 680 127019652790367545555470636572557960
Pos + 10 mm10415690128019752800368545655480637572657970
Elementlänge1010969950920901887878871866865876871

Aufbauschema maßstabsgetreu

Ref ist der Reflektor. Bitte beachten, dieser ist 1010 mm lang, also etwas über 1 m. Bestellt man bei DL1NUX, liefert der auch ohne Probleme eine kleine Überlänge.
Rad ist das radiating element, der Dipol. Achtung, der besteht im Gegensatz zu allen anderen Elementen aus Alurohr mit 12 mm Durchmesser.
D1 - D10 sind die parasitären Elemente, die Direktoren.
Position ist der Abstand der Elemente in mm. Gemessen wird ab dem Reflektor. Die Angabe in mm bezieht sich auf den Punkt, wo das Element aufliegt, das Bohrloch.
Pos + 10 mm ist wie Position, nur gemessen ab Boomrohrkante. Der Reflektor ist somit 10 mm von der Boomrohrkante entfernt.
Elementlänge ist die Länge der Elemente über alles angegeben. Bis auf Rad haben alle Elemente einen Durchmesser von 8 mm.

Die Tabelle ist nur gültig für Direktoren und Reflektor mit einem Durchmesser von 8 mm. Die Elemente dürfen nicht direkt auf dem Boomrohr aufliegen. Sie dürfen, abgesehen von der Befestigungsschraube in der Mitte, keinen elektrischen Kontakt zum Boomrohr haben. Deshalb sind die Elementhalter aus Kunststoff im zweiten Bild oder eine ähnliche Lösung zwingend erforderlich.



Zuschneiden der Direktoren und des Reflektors.


Die Länge der Elemente sollte auf 1 mm  genau sein. Man kann den Zollstock nehmen, mit einem Faserschreiber anzeichnen und dann absägen. Mit einem kleinen Heimwerkertrick geht es genauer, ohne Anzeichnen mit einem Faserschreiber.

Trick anzeichnen

Als Beispiel sei D7 gewählt, der 866 mm lang werden soll. Man legt den Zollstock so, daß die auf dem Zollstock abgelesenen 866 mm genau mit dem Ende des Alurohrs übereinstimmen. Dann nimmt man, wie hier im Bild mit der kleinen Bügelsäge, die Kante des Zollstocks und sägt das Alurohr geringfügig an, nur eine Markierung. Die sieht dann so aus:

Markierung mit Bügelsäge

Später beim Absägen kann man praktisch nicht mehr abrutschen. Hat man alle Elemente in passender Länge gesägt, sollte man die Enden mit einer Feile entgraten. Es ist ratsam, schon beim Anzeichnen die einzelnen Elemente mit D1 - D10 und Ref zu kennzeichnen. Später beim Zusammenbau wird es dann einfacher, die Gefahr des Vertauschens ist gering. 




Mittelloch bohren

Alle Elemente erhalten exakt in der Mitte ein Loch mit 4 mm Durchmesser, damit sie später angeschraubt werden können. Diese Stelle sollte man wieder mit der Säge markieren wie im vorherigen Bild. Beim Bohren von Rohren rutscht man mit der Bohrmaschine recht leicht ab. Sinnvoll ist es, vorher da anzukörnen, wo gebohrt werden soll. Hat man keinen Körner, kann man bei Alu gut einen größeren Nagel nehmen. Deswegen auch der Nagel oben im Bild beim Material. Es geht wesentlich einfacher, wenn man zuerst mit 2 mm vorbohrt und dann erst das endgültige Loch zu 4 mm bohrt.

Körnen und bohren

Angenehm ist es, wenn man eine Säulenbohrmaschine mit Maschinenschraubstock hat. Es geht natürlich auch mit einer ruhigen Hand und einer normalen Bohrmaschine. Dazu sollte man das Element mit einer Schraubzwinge fixieren oder in einen Schraubstock einspannen. Hält man mit einer Hand das Element und bohrt mit der anderen Hand, ist die Gefahr zu groß, daß man abrutscht oder schräg bohrt.




Der Boom

Jetzt kommt es darauf an, in welchen Längen man das Vierkantrohr gekauft hat. In dem Beispiel besteht das Boomrohr aus zwei Stücken zu 4 m. Hat man z.B. über den Versandhandel Stücke zu 2 m gekauft, werden die jetzt mittels der Boomverbinder miteinander verbunden. Die Schrauben sollten senkrecht durch das Boomrohr gehen, wie hier im Bild. Man sollte Boomverbindungen an den Stellen, an denen später ein Element befestigt wird, möglichst schon bei der Planung vermeiden.

Boomverbinder montiert

Zwischen den Boomrohren soll möglichst keine Lücke sein. Man nimmt die untere Platte mit den Gewindelöchern zum Anzeichnen und körnt wieder an. Damit es genau wird, sollte man mit 3 mm vorbohren und dann erst die endgültigen Löcher mit 6 mm Durchmesser bohren. Hat man sauber gearbeitet, passt der Boomverbinder sofort. Ist man etwas von der Mitte abgekommen, muß man das Loch geringfügig vergrößern. Nur da vergrößern, wo es wirklich notwendig ist, nicht unnötig die Löcher verbreitern. Die Schrauben und der Boomverbinder sollen stramm sitzen, also möglichst ohne Spiel.

Hat man das Boomrohr auf volle 8 m Länge zusammengebaut, werden die Teilstücke gekennzeichnet. Das ist wichtig, wenn man zwischenzeitlich die Antenne zerlegt und wieder zusammenbauen will. Sei das erste Stück ab Reflektor 1 und das zweite Stück 2. Wir kennzeichnen an dieser Verbindungsstelle das erste Rohr mit 1A und das zweite Rohr mit 2A. Die nächste Verbindungsstelle wird dann mit 2B und 3B gekennzeichnet, usw. Damit ist die Reihenfolge eindeutig. Durch die Buchstaben ist auch klar, welches Ende wohin gehört, Verdrehen um 180° wird somit verhindert.
Jetzt zeichnen wir die Punkte an, wo die Elemente angeschraubt werden. Sehr angenehm ist es, wenn man ein Bandrollmaß entsprechender Länge besitzt.

Zollstock festklemmen

Es geht natürlich auch mit einem Zollstock. Den sollte man aber mit einer kleinen Klemme oder Zwinge festklemmen, damit er nicht verrutscht. Prinzipiell kann man auch vom letzen angezeichneten Punkt weitermessen. Nur ist das nicht so genau, weil sich im Zweifelsfall eventuelle Meß- und Anzeichenfehler addieren.

Boom ankörnen

Zuerst zeichnet zeichnet man mit einem kleinen Strich die Stelle an, wo das Element befestigt werden soll. Bei mir ist der Reflektor 10 mm von der Kante entfernt. Somit ist die richtige Entfernung ab Kante für D2 10 + 1270 = 1280 mm. Dann schiebt man einen Elementhalter genau auf den Strich und markiert das Loch mit einem Faserschreiber oder besser mit dem zur Anreißnadel und Körner umfunktionierten Nagel. Anschließend schiebt man den Elementhalter weg und körnt an.
Wenn man bohrt, sollte man wieder mit 2 mm vorbohren, muß aber nicht sein. Liegt das Boomrohr auf dem Boden, legt man ein kleines Holzbrettchen unter, damit man nicht den Boden anbohrt. Sind alle Löcher fertig gebohrt, werden die Bohrlöcher mit einem größeren Bohrer entgratet. Das macht man mit der Hand, geht ganz leicht.




Der Dipol, das Speiseelement

Im Gegensatz zu den anderen Elementen besteht dieser aus zwei Rohren mit 12 mm Durchmesser. Die Länge des Dipols über alles beträgt 969 mm. In der Dipolmitte lassen wir 10 mm Platz. Wir schneiden zwei Rohre mit je 479,5 mm Länge zurecht und entgraten die Enden. So sieht es vor der Montage aus, noch liegen die beiden Rohre einfach nur auf dem Elementhalter.

Dipol auf Elementhalter

Es sind schon die beiden Anschlüsse zu sehen, an die später das Antennenkabel, oder genauer gesagt die Anpassleitung, angeschlossen wird. Im Abstand von 3 mm ab Kante bohrt man ein Loch mit 2 mm Durchmesser. Eventuell ist ein anderer Bohrerdurchmesser erforderlich, abhängig von der verwendeten Blechschraube, die aus Edelstahl sein sollte. Der Bohrerdurchmesser ist richtig gewählt, wenn sich die Schraube nur sehr stramm einschrauben läßt, eventuell vorher an einem Reststück ausprobieren. Nun feilen wir eine kleine plane Fläche am Bohrloch und bestreichen diese sofort mit Schmierfett, um Oxidation zu verhindern. Auch der Federring und die Schraube können etwas Fett vertragen. Wer hat, sollte Polfett für Autobatterien nehmen. Auf diese Weise sollte für Jahrzehnte der elektrische Kontakt zum Alurohr gesichert sein.

Plane Fläche an der Kontaktierung

Der verwendete Kabelschuh hat eine Breite von 6 mm. Der Federring kommt zwischen Schraube und Kabelschuh, nicht unter den Kabelschuh. Die Kabelschuhe werden wie oben im Bild umgebogen. Fertig montiert sieht der Dipol so aus:

Dipol montiert

Der Dipol wird von oben und von unten von je einem Elementhalter gehalten. Zusätzlich wird er von oben mit zwei kleinen Blechschrauben durch den oberen Elementhalter verschraubt. Es sind die gleichen Blechschrauben, mit denen auch die beiden Kabelschuhe für die Speisung befestigt sind. Bevor man bohrt und festschraubt, kontrolliert man die absolute Länge des Dipols. Diese muß 969 mm betragen. Auch muß der Dipol mittig sitzen. Keinesfalls darf die Schraube M5 durch den Boom eines der Dipolrohre berühren. Zweimal kontrollieren, dann erst bohren und verschrauben!



Die Anpassung

Vom Prinzip her handelt es sich um die altbekannte Tonna-Speisung, jedoch geschickt modifiziert. Diese hier symmetriert und transformiert, deswegen auch die beiden parallelen Kabel zu 75 Ohm. Sie ist allgemein als DK7ZB-Anpassung bekannt. Hier sieht sie vom Aufbau her etwas anders aus als in anderen Bauanleitungen, ist aber vom Wirkungsprinzip identisch.

Anpassung komplett

Links sieht man die beiden Anschlüsse, die am Dipol befestigt werden. Rechts ist die N-Buchse, die mit dem Boom verschraubt wird.


Anschluß an Dipol

Die beiden Kabel sind elektrisch Lambda/4 lang. Bei einem Verkürzungsfaktor von 0,82 kommt man auf eine mechanische Länge von 42,5 cm. Die meisten Satkabel mit Schaum als Dielektrikum haben einen Verkürzungsfaktor von 0,82. Nimmt man Kabel wie RG59, beträgt der Verkürzungsfaktor 0,67. Die mechanische Länge ist dann 34,5 cm. Die Längenangabe bezieht sich auf den geschirmten Teil des Kabels. Die Verbindung zwischen Kabel und Anschlüssen soll möglichst kurz sein. Auf beiden Seiten werden jeweils die Innenleiter und die Schirmungen miteinander verbunden, wie in den Bildern ersichtlich. Beim Löten muß man etwas aufpassen. Lötet man zu lange, schmilzt das Dielektrikum. Im ungünstigsten Fall wandert dann der Innenleiter Richtung Schirmung und verursacht einen Kurzschluß.

Anschluß an N-Buchse

Auch an der Antennenbuchse werden die beiden Innenleiter miteinander verbunden und dann an den Mittelleiter der Antennenbuchse gelötet. Man verdrillt das Geflecht der beiden Außenleiter und lötet es an einen Kabelschuh. Dieser wird mit der Flanschbuchse verschraubt. Man nimmt eine Schraube aus Edelstahl, Bronze oder Messing. Kontaktflächen und Gewinde bestreicht man vorher mit etwas Fett, um Oxidation zu verhindern.

Befestigung der N-Buchse

Die Stelle, wo die N-Buchse am Boomrohr befestigt wird, ist relativ egal. Man sollte die Stelle so wählen, daß die Anpassungsleitung halbwegs gestreckt ist. Keinesfalls die Leitung mit Isolierband oder Kabelbindern am Boomrohr zusätzlich befestigen, sie soll sich frei in der Luft befinden. Die Buchse wird so befestigt, daß sie nach unten zeigt. Der Abstand zwischen Bohrlöchern für die Schrauben und Boomkante beträgt 3,3 mm. Verwendet man Blechschrauben 3,9 mm, bohrt man Löcher mit 3 mm Durchmesser. Mit einer halbrunden Feile nimmt man etwas vom Boomrohr weg, weil sonst die Flanschbuchse nicht richtig anliegt. Dann macht man die Fläche, wo die Flanschbuchse am Boomrohr aufliegt, mit einer Feile oder Schmirgel blank und streicht diese mit Schmierfett ein, um Oxidation zu verhindern. Man gönnt auch den beiden Schrauben etwas Fett und schraubt die Buchse fest.



Letzter Schritt, Montage der Elemente

Montage der Elemente

Die Montage der Elemente ist praktisch selbsterklärend. Der Elementhalter wird auf das Boomrohr gesteckt. Dann wird das Element mit einer Edelstahlschraube M4 x 35 festgeschraubt. Damit sich die Verschraubung nicht löst, legt man eine Federscheibe unter.



Erster Test

Elektrisch gesehen ist die Antenne jetzt fertig. Wer will, kann sie nun ausprobieren. Für einen groben Funktionstest reicht es, wenn man die Antenne auf die Lehnen von zwei oder drei Stühlen im Garten legt. Es müssen natürlich Stühle aus Holz oder Kunststoff sein. Alternativ gehen auch Kunststoffmülleimer. Bei einer Höhe von etwa 90 cm über Boden muß das SWR schon besser als 1,5 sein in der Gegend um 144,3 MHz.

Die von mir aufgebaute Antenne habe ich provisorisch mit einer Dachlatte und Schraubzwingen am Balkon befestigt. Sie ist etwa 6 m über dem Erdboden. Im SSB-Bereich war praktisch kein SWR meßbar, die Nadel zeigte meist weniger als 1,1 an. Etwa ab 145 MHz stieg das SWR deutlich. Die gemessenen Ergebnisse sind besser als die der Simulation. Das ist kein Wunder bei 10 m RG213 zwischen Antenne und SWR-Meter. Der theoretische SWR-Verlauf ließ sich aber verifizieren. Richtwirkung sowie Verhältnis Vorwärts/Rückwärts konnte ich nicht überprüfen ohne drehbaren Mast. Die Antenne stand halbwegs in Richtung der niederländischen Bake PI7CIS in JO22DC nahe Den Haag. Kleiner Empfangstest, die knapp 300 km entfernte Bake war ohne Vorverstärker brauchbar zu hören.







Abschließende Arbeiten

Man sollte die Verbindungsstellen an der Antennenbuchse und am Dipol gegen Feuchtigkeit schützen, damit kein Wasser in das Koaxkabel eindringt. Dafür gibt es diverse geeignete Plastiksprays, z.B. Urethan oder Sprühkleber. Das Zeug muß elastisch und alterungsbeständig sein.

Abzweigdose als Regenschutz

Empfehlenswert ist es, den Dipol zusätzlich mit einem kleinen Gehäuse zu schützen. Im Bild sieht man eine Abzweigdose für Aufputzmontage. Es ist eine ganz normale Dose für Elektroinstallationen, die sich einfach mit einem Messer bearbeiten lässt. Nach unten hin bleibt sie offen, damit sich innen kein Wasser sammeln kann. Wer will, kann den übriggebliebenen Deckel über der Antennenbuchse mit einem kleinen Schräubchen montieren.




Die Antenne funktioniert nicht?

Im Normalfall sollte die Antenne sofort bestens funktionieren. Das SWR ist um 144,3 MHz annähernd 1, auf jeden Fall deutlich kleiner 1,5 bei brauchbarer Aufbauhöhe, also mehrere Meter über Boden.

Das SWR ist sehr hoch, praktisch unendlich.
Das kann mehrere Gründe haben, z.B. ist es ein Kurzschluß oder eine Unterbrechung. Dies kann man mit einem Ohmmeter ganz einfach überprüfen.
Wird an der Antennenbuchse von Innenleiter zu Außenleiter gemessen, muß der Widerstand unendlich sein. Ist der abgelesene Widerstand nahezu 0 Ohm, liegt ein Kurzschluß vor. Der könnte sich beim Verlöten der Anpassleitung eingeschlichen haben. Eventuell hat ein dünnes Drähtchen vom Geflecht der Schirmung Kontakt zum Mittelleiter. Auch darf keiner der Dipolschenkel Kontakt zur Befestigungsschraube haben. Auch nicht der, der mit dem Außenleiter der Anpassleitung verbunden ist!
Sollte eine Unterbrechung vorliegen, kann man diese auch ganz einfach überprüfen. Zwischen einem der Dipolschenkel und dem Innenleiter der N-Buchse muß der Widerstand annähernd 0 Ohm betragen. Ebenso muß der abgelesene Ohmwert zwischen dem anderen Dipolschenkel und dem Boomrohr 0 Ohm betragen.
Eine andere Möglichkeit ist, daß der Reflektor mit einem der Direktoren vertauscht wurde. Das SWR ist dann schnell über 5.

Das SWR geht noch, ist aber relativ hoch.
Dann hat man vermutlich Elemente untereinander vertauscht oder irgendwo stimmt der Abstand nicht zwischen den Elementen. Die Längen der Elemente und den Abstand zueinander nachmessen! Der Bereich Reflektor, Dipol und erster Direktor ist eine kritische Zone. Stimmt da was nicht, kann sich das SWR sehr stark ändern.

Wie kann ich überprüfen, ob die DK7ZB-Anpassung bei mir sauber funktioniert?
Das geht recht einfach mit einem passenden Abschlußwiderstand. Die DK7ZB-Anpassung transformiert von 50 Ohm unsymmetrisch auf 28 Ohm symmetrisch. Statt des Dipols schließt man einen induktionsarmen Widerstand 28 Ohm an. Solch ein Widerstand induktionsarm und mit genügend Leistung ist praktisch nicht im Handel erhältlich. Man kann aber 8 Metallschichtwiderstände 0,7 Watt zu 220 Ohm nehmen und diese parallel anschließen. So kommt man auf 27,5 Ohm, hinreichend genau. Dann muß das gemessene SWR praktisch 1 sein. Ist dem nicht so, stimmt was an der Anpassung nicht. Vermutlich hat man sich beim Verkürzungsfaktor des Kabels vertan oder versehentlich Kabel 50 Ohm verwendet. Achtung, keinesfalls Drahtwiderstände verwenden, die sind für UKW absolut ungeeignet, da sie gleichzeitig eine erhebliche Induktivität/Drossel sind!



Unterzüge, Streben, Abspannung...

Bei einer Länge von 8 m ist es wenig sinnvoll, die Antenne nur in der Mitte ohne zusätzliche Stabilisation aufzuhängen. Sie biegt sich merkbar durch und fängt bei Wind ernsthaft an, zu wackeln. Sehr unangenehm kann es werden, wenn sich ein Schwarm größerer Vögel auf die Antenne setzt.

Yagi mit Streben .

Im  Bild sieht man den Probeaufbau mit einer Dachlatte als Antennenmast. Die diagonalen Streben sind wie der Boom aus Vierkantrohr 20 x 20 mm. Sie sind 3 m lang und werden in dem Beispiel im Abstand von 2,2 m von der Boommitte aus gemessen befestigt. Dazu eignen sich hervorragend leicht modifizierte Boomverbinder.

Befestigung Strebe

Die Kanten des Boomverbinders werden mittig angesägt. Anschließend biegt man ihn in einem Winkel zu etwa 135° und verschraubt ihn mit der Strebe und dem Boom. Vorher hat man natürlich die Enden der Strebe entsprechend diagonal passendgesägt. Zum Boom beträgt der Winkel 43° und zum Mast hin 48°. Durch die beiden Streben wird die Antenne recht stabil. Der Nachteil ist, daß die Windlast zunimmt und die Antenne schwerer wird. Es steigt auch etwas das Drehmoment, der Rotor muß entsprechend dimensioniert sein.

Verwendet man einen Unterzug, handelt man sich die gleichen Nachteile wie mit den Streben ein. Die Konstruktion ist nicht ganz so stabil. Es wird aber weniger Platz benötigt. Das kann von Vorteil sein, wenn man weitere Antennen am Mast befestigen will.

Man kann auch eine Antenne abspannen.
Dazu befestigt man in der Mitte der Antenne ein sekrechtes Rohr von etwa 1 m Höhe oder benutzt (bei einer einzelnen Antenne) das Mastrohr. Von der Spitze spannt man ab zu den Boomenden. Das Abspannseil sollte stabil aber etwas elastisch sein. Man achte darauf, daß das Seil nirgendwo scheuern kann, damit es nicht reißt. Es ist ratsam, bei der Montage Kauschen und Seilklemmen zu verwenden. Diese Art der Stabilisierung ist gerade bei Leichtbauweise interessant.




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Speisung mit Antennenkabel 75 Ohm.

Wenn man die Anpassung geringfügig modifiziert, kann man Antennenkabel 75 Ohm als Zuleitungskabel nehmen. Gute gebräuchliche Satkabel haben etwa eine Dämpfung von 0,6 dB pro 10 m und sind vergleichsweise preisgünstig. Statt der beiden parallelen Kabel 75 Ohm nimmt man ein einzelnes Kabel 50 Ohm für die Verbindung zwischen Antennenbuchse und Dipol. Man sollte das Anpassungskabel geringfügig kürzer machen als elektrische Lambda/4, etwa 1,5 cm weniger. Nimmt man RG58 oder ein ähnliches Kabel mit Verkürzungsfaktor 0,67, kommt man auf 33 cm Kabellänge.
Um am anderen Ende des Zuleitungskabels wieder auf 50 Ohm zu kommen, muß zurücktransformiert werden. Dafür nimmt man ein Sück Antennenkabel 60 Ohm mit elektrischer Länge Lambda/4. Das Kabel ist leider nicht mehr so einfach beschaffbar. Verzichtet man auf die Rücktransformation, landet man bei einem noch akzeptablen SWR von 1,5. Der Trick funktioniert bei allen Antennen, die die DK7ZB-Anpassung von 28 auf 50 Ohm verwenden.


Simulation der Antenne mit EZNEC

Hier kann man sich die Simulationsdatei EZNEC zur vorgestellten Antenne herunterladen:
dk7zb12.ez
Man benötigt allerdings eine Vollversion von EZNEC, die kostenlose Demoversion reicht nicht.
Üblicherweise gibt man bei Yagis Gewinn und Diagramme im Freiraum an. Über realem Boden in 10 m Höhe hat die Antenne einen Gewinn (144,3 MHz) von 20 dBd, "Groundgain". Der geht aber verloren, wenn man die Antenne neigt. Hat man eine gute Gegenstation, sollte EME gelingen, wenn gerade der Mond aufgeht, bzw. untergeht.









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