Technnische Daten:
Gesamtlänge: 250 cm
Gewinn 2 m: 6,0 dB
Gewinn 70 cm: 8,0 dB
Anschlussnorm: N-Buchse
Stockung 2 m: 2 x 5/8 Lambda
Stockung 70 cm: 4 x 5/8 Lambda
Windgeschwindigkeit max: 180 km/h
Sendeleistung max: 200 Watt
Mastaufnahme: 30 - 62 mm
Die X200N wurde im Juli 2015 für knapp 70 Euro im Fachhandel gekauft
bei der Firma Neuner: http://www.pmr-funkgeraete.de/
Vorsicht, teilweise werden z.B. bei Auktionen wesentlich billiger sehr
ähnlich aussehende Plagiate angeboten!
Aufbau und Konstruktion der X200N
Im Bild der Lieferumfang der Antenne ohne Verpackung und Mastschellen.
Wird die Antenne geliefert, befindet sich natürlich das Innenleben in
den weißen Rohren. Hier ist es mit Absicht herausgezogen, damit man die
Konstruktion erkennt.
Steckt das Innenleben zu tief im Oberteil, klopft man es sanft auf
Teppichboden, damit es herausrutscht.
Beim Unterteil ist das Innenleben mit einer Madenschraube gesichert,
die sich auf Höhe der N-Buchse befindet.
Interessant ist der Speisepunkt der Antenne.
Die Masse der N-Buchse ist über eine Spule mit dem Strahler verbunden.
Dies hat den Vorteil, daß sich keine statischen Aufladungen zwischen
Strahler und dem Außenleiter bilden können, die Spule bildet einen
Kurzschluss für Gleichstrom.
Damit die Spule keinen negativen Einfluss auf das SWR hat, wird mit
zwei Keramikkondensatoren kompensiert.
Vermutlich ist die Antenne mit weit mehr als 200 Watt belastbar, wenn
man die Kondensatoren gegen Exemplare mit höherer Spannungsfestigkeit
und Güte tauscht, z.B. Glimmer.
Über den Keramikkondensator in der Bildmitte geht die gesamte
Sendeleistung. Der Innenleiter der N-Buchse endet an dem Lötstützpunkt,
ist also nicht direkt mit dem Strahler verbunden. Den wird es am
ehesten erwischen, wenn die maximal zulässige Sendeleistung
überschritten wird.
Zusammenbau der X-200N
Der Zusammenbau der Diamond X-200N ist nahezu selbsterklärend.
Zuerst sollte man obere und untere Hälfte miteinander verbinden.
Steckt das Innenteil im oberen Antennenstück zu tief im weißen Rohr
rechts im Bild, klopft man dieses z.B. sanft auf Teppichboden, damit
das Innenteil herausrutscht. Nun werden, wie im Bild ersichtlich,
die beiden Innenleiter miteinander verschraubt. Etwas Kontaktöl kann an
Schraube und Klemme nicht schaden, um möglichst langfristig Korrosion
zu vermeiden. Laut Diamond ist das nicht vorgesehen, die Antenne ist
recht gut verarbeitet.
Beim gezeigten Zusammenbau wurde das altbekannte Ballistol genommen,
ursprünglich ein Waffenöl. Im Gegensatz zu einigen anderen Ölen verhält
es sich laut Hersteller Klever auch neutral zu Gummi, ist somit auch
für den roten Dichtring geeignet.
Nun schiebt man beide Teile zusammen und verschraubt sie mit geeignetem
Werkzeug. Vorher sollte man etwas Öl auf das Gewinde träufeln. Zum
Zusammenschrauben nimmt man am besten zwei Maulschlüssel mit 23 mm
Weite und/oder Engländer. Man zieht mit sanfter Kraft an, nicht mit
Gewalt.
Danach schraubt man die drei Radiale mit Gewinde M5 an, auch hier
sollte man etwas Öl verwenden. Die Radiale selbst werden mit der Hand
eingeschraubt. Anschließend werden die Kontermuttern mit einem
Maulschlüssel 8 mm festgezogen.
Das untere Alurohr befestigt man natürlich erst, wenn das Antennenkabel
angeschlossen ist, geht durch das Rohr hindurch. Je nach Ausführung
wird das Alurohr mit ein oder zwei Schrauben M6 am Unterteil der
eigentlichen Antenne fixiert. Nun ist die Antenne betriebsbereit, muss
nur noch irgendwo befestigt werden.
Montage am Mast
Diamond liefert die beiden Mastschellen im Bild mit, die für alle
gängigen Mastrohre 30 bis 60 mm geeignet sind. Die Montage ist am
einfachsten, man muss aber normalerweise das Antennenkabel außen am
Mast führen, ist der Witterung ausgesetzt. Die folgende Variante zeigt,
wie es auch im Mastrohr geht, erfordert aber etwas handwerkliche
Fähigkeiten und spezielleres Werkzeug.
Im bebilderten Beispiel handelt es sich um Mastrohr mit ca. 42 mm
Außendurchmesser, wird nicht so häufig verwendet. Deutlich gängiger
dürfte Mastrohr mit 48 mm sein, bieten viele Hersteller an. An der
Konstruktion ändert sich nichts, auch übliches Mastrohr 60 mm ist
geeignet, jedoch etwas über das Ziel hinausgeschossen, wenn man nur
eine Diamond X-200N befestigen will.
Stecksystem Mastrohr, links Rohr von der Sat-Antenne "male", rechts das
Verlängerungsstück "female" mit X200N.
Vorhanden ist am Schrägdach eine Sat-Antenne, auf die die X200N soll.
Ziel, etwas Mastrohr wird auf den vorhandenen Antennenmast gesteckt und
das Antennenkabel durch das gesamte Rohr geführt.
Ausgangslage, Maststummel mit Sat-Antenne ragt aus dem Dach.
Beim damaligen
Errichter der Antenne gab es günstig ein Reststück vom passenden
Mastrohr, jetzt für die mittige Aufnahme der X-200N modifiziert.
Hier sieht man gut, wie die Vertikalantenne X-200N im Mastrohr
befestigt und zentriert wird.
Das Alurohr am Antennenfuß, heißt in der englischen Anleitung Support
Pipe, hat folgende Maße:
Länge: 300 mm
Außendurchmesser: 32,5 mm
Innendurchmesser: 29 mm
Es wird in das Mastrohr hineingeschoben und von den 6
Edelstahlschrauben M6 gehalten. Man sieht gut die zwei Ebenen mit
jeweils drei Schrauben, im Winkel 120 ° zueinander angeordnet. Das
Prinzip ist recht ähnlich wie beim Weihnachtsbaumständer. Oben stellt
man die Schrauben so ein, daß das Alurohr möglichst mittig herausragt,
zieht sie nur ganz sanft fest.
Anschließend macht man die Feinjustage mit den unteren drei Schrauben,
die Antenne befindet sich im Alurohr. So kann man die Antenne
pedantisch genau ausrichten, damit sie wirklich senkrecht steht.
Anschließend zieht man alle Schrauben sanft nach. Das nicht zu sehr,
das Alurohr ist schnell eingedrückt. Auch hier sollte man wieder einen
Tropfen Öl den Gewinden gönnen. Damit die Konstruktion wasserdicht
wird, kann man eine Mastkappe passend machen, mit Heißkleber oben
abdichten, Silikon nehmen...
So speziell ist das benötigte Werkzeug nicht, hat aber nicht jeder OM.
Muss man das Mastrohr zurechtschneiden, benötigt man bei Handarbeit
eine gute Eisensäge oder angenehmer eine elektrische Säge. Die 6 Löcher
für die Halterung "Weihnachtsbaumständer" werden mit üblichem 5 mm
Stahlbohrer gebohrt. Gewindebohrer M6 und Windeisen ist nicht in jedem
Haushalt vorhanden, da fragt man gegebenenfalls die OMs im OV.
+
Nun ist die Diamond X-200N auf dem Dach, gerade fertig montiert!
Ist das Dach wie in dem Beispiel noch nicht ausgebaut und gedämmt, geht
häufig Montage von innen. Im Bild sieht man, daß drei Dachpfannen
herausgenommen wurden, ein halbwegs schlanker Mensch passt da durch.
Ist Unterspannfolie verlegt, muss man die natürlich aufschneiden. Hebt
man mehrere Dachpfannen etwas an, kann man die darunter relativ einfach
von innen herausnehmen.
Durch die kleine Öffnung im Bild passte die Antenne mit Radialen
natürlich nicht. Das stört aber nicht weiter, man schiebt zuerst die
Antenne mit Mastrohr durch die Öffnung und schraubt danach die Radiale
ein.
Etwas trickreich wird es mit dem Antennenkabel, wenn es wie hier
geschützt durch das Mastrohr gehen soll.
Bei dem Beispiel hier ging das, ohne was an der Ausrichtung der
Sat-Antenne zu verändern dank des Stecksytems. Damit ist gemeint, keine
der Verschraubungen der Sat-Antenne inklusive vorhandenes Mastrohr
musste gelöst werden.
Im Bild sieht man die Austrittsöffnung für das Antennenkabel am
Mastrohr etwa 30 cm über dem Boden.
Das deswegen, damit man das Loch im letzten Durchgang schräg nach unten
bohren kann, hilft ungemein beim Durchfädeln des Antennenkabels. Hier
wurde Ecoflex mit 10,2 mm Außendurchmesser verwendet, sehr hochwertiges
und recht flexibles Koaxialkabel. RG213 hat praktisch den gleichen
Außendurchmesser, ist aber merklich starrer und deutlich schlechter bei
der Dämpfung. Sinnvoll ist es, in drei Schritten zu bohren, immer etwa
Durchmesser zu verdoppeln. Zuerst mit 3 mm, dann mit 6 mm und zuletzt
mit 13 mm. Beim Bohren in Stahl sollte man immer etwas Öl verwenden und
gerade beim dicken Bohrer keine zu hohe Drehzahl wählen. Erst, wenn man
mit dem dicken Bohrer durch den Stahl ist, macht man das Bohrloch
schräg.
Nun der kleine Trick mit dem Durchfädeln des Antennenkabels!
Ist wie hier die Antenne soweit vormontiert, ist ja schon das
Antennenkabel angeschlossen aber noch nicht durch das untere Mastrohr
gefädelt. Man nehme sich Elektroader von üblicher Elektroleitung. Die
fädelt man von unten nach oben durch, bis sie ein Stück aus dem oberen
Ende des bestehenden Mastrohrs herausragt. Nun lötet man das Ende an
das offene des Antennenkabels an. So bekommt man jetzt das
Antennenkabel durch das untere Mastrohr gezogen. Die Arbeit macht man
am besten zu zweit. Einer zieht von unten und einer hat die Antenne mit
dem oberen Maststück in der Hand, was er dann auf das untere Maststück
steckt.
Hinweis:
Wer eine Antennenanlage errichtet oder erweitert, muss sich Gedanken
über die Sicherheit machen oder das eine Fachfirma machen lassen. Bei
der Statik ist darauf zu achten, daß der Antennenmast die zusätzliche
Antenne aushält. Auch ist auf den Blitzschutz zu achten, der teilweise
bei älteren Antennenmasten fehlt. Wegen der Erweiterung der
Antennenanlage gelten normalerweise nicht mehr die einfachen
Bestimmungen für übliche Sat-Antennen. Interessante Informationen wird
man z.B. unter dem Suchbegriff "Dehn Blitzplaner" finden.