Über Quads gibt es sehr viel im Internet zu lesen, leider
aber recht wenig, wie sich Quads in unterschiedlicher Aufbauhöhe über
halbwegs realem Boden verhalten. So sieht eine ganz gewöhnliche Quad
aus, also auch diese hier:
Eine Quad läßt sich recht einfach aufbauen, z.B. mit Elektrodraht 1,5
mm². Es handelt sich einfach nur um ein Stück Draht, was ein Quadrat
bildet und etwas über ein Lambda Länge hat. Eine Quadantenne ist
eigentlich eine Sonderform des Faltdipols. Die Speisung erfolgt genauso
wie beim Faltdipol, symmetrische Speisung. Nur der Strahlungswiderstand
ist etwas niedriger, laut Lehrbuch im Freiraum 117 Ohm. Real aufgebaute
Quads haben fast den gleichen Strahlungswiderstand. Die Quad läßt sich
recht einfach speisen. Man nehme in dem Fall eine Umwegleitung Lambda/2
zum Symmetrieren und eine Transformationsleitung Lambda/4. Das sieht so
aus:
Mit der Halbwellenumwegleitung Lambda/2 erreicht man eine Symmetrierung
mit Transformation 1:4, noch keine Anpassung. Schaltet man eine
Transformationsleitung Lambda/4 mit 37,5 Ohm zwischen die
Halbwellenumwegleitung und das Speisekabel, kommt man recht
exakt auf den gewünschten Widerstand. Die Leitung mit 37,5 Ohm besteht
aus zwei parallelgeschalteten Kabeln 75 Ohm wie RG59, es hat den
gleichen Verkürzungsfaktor wie RG58 oder RG213, 0,66. Wen das mit dem
Symmetrieren und Transformieren näher interessiert, kann hier dazu was
lesen: http://www.dl2jas.com/selbstbau/kabelbalun/kabelbalun.html
So sieht das SWR bei einer Aufbauhöhe von 6,5 m aus, bei niedrigeren
Aufbau wird es etwas schlechter und der Resonanzpunkt verschiebt sich
etwas.
Aufbauhöhe 6,5 m über Speisepunkt:
Das Azimutdiagramm ist nicht sehr von der Aufbauhöhe abhängig, es
bleibt nahezu gleich.
Wegen der niedrigen
Aufbauhöhe von 1 m produziert die Antenne eher
Steilstrahlung, die bei 15 m normalerweise nicht erwünscht ist.
Bei
3 m Aufbauhöhe, was 0,2 Lambda entspricht, sieht das Diagramm schon
besser aus. Die Steilstrahlung nimmt ab und die gewünschte
Flachstrahlung nimmt zu.
Interessant wird es,
wenn man eine Aufbauhöhe von etwa 0,5 Lambda wählt. Die Antenne strahlt
dann relativ flach ab, es bildet sich aber wieder etwas Steilstrahlung.
Hier im Beispiel ist die Antenne 6,5 m hoch.
Nähert man sich in
der Aufbauhöhe Lambda, zipfelt das Antennendiagramm auf. Es entsteht
Steilstrahlung, Flachstrahlung und es kommen Nebenzipfel hinzu. Man
beachte den Gewinn und vergleiche mit dem Diagramm in 6,5 m Höhe. Der
Gewinn ist annähernd gleich hoch aber hier ist der Erhebungswinkel
lediglich 12°, sehr gut für echtes DX. Der Nebenzipfel ist interessant
für short skip, wenn die Bedingungen entsprechend sind.
Die Diagramme gelten vom Prinzip her für alle Bänder. Will man die
Strahlungscharakteristik einer Quad für 40 m wissen, muß man das über
die Wellenläge umrechnen. Eine Quad für 40 m müßte also 40 m hoch sein,
damit sie so wie im letzten Diagramm strahlt.
Kurz zum Nachbau:
Eine Antenne reagiert immer auf Umgebungseinflüsse. Meist ist der
tatsächliche Resonanzpunkt etwas tiefer als in der Berechnung. Dann muß
man den Draht etwas kürzen, bis der gewünschte Resonanzpunkt erreicht
wird. Prinzipiell kann man die Quad auch seitlich speisen, man erhält
dann vertikale Polarisation. Das SWR und die Strahlungsdiagramme sehen
dann aber etwas anders aus.