Deltaloop
waagerecht in gut 15 m Höhe, 125 m Umfang
DL1HF kam auf
die Idee, diese symmetrisch gespeiste waagerechte
Deltaloop in gut 15 m Höhe zu realisieren, er möchte sie selbst
aufbauen. Die Antenne hat 125 m Umfang und wird mit üblicher
Hühnerleiter 600 Ohm symmetrisch gespeist. So sieht sein Vorschlag aus,
grobe Skizze von DL1HF:
Hier
ein Bild der Simulation mit dem Antennenprogramm EZNEC:
Die
1 ist der Speisepunkt, verbunden mit Hühnerleiter 600 Ohm. Es gibt auch
fertiges symmetrisches Antennennkabel 450 Ohm, kann man ebenfalls
nehmen. Die Antenne sollte echt symmetrisch gespeist werden, also auch
einen wirklich symmetrischen Antennentuner verwenden!
2, 3 und
4 sind die gleichlangen Schenkel der Antenne mit jeweils 41,66 m in
simulierter Höhe von durchschnittlich 15 m.
Zur Deutung der
folgenden Antennendiagramme, die X-Achse ist 0°.
So
sieht das SWR aus, wenn symmetrisch mit 600 Ohm gespeist wird:
Speist
man symmetrisch mit 450 Ohm, solches Antennenkabel gibt es fertig im
Handel,
sieht es so aus:
Mit
anderen Worten, die Antenne ist über den gesamten Bereich Kurzwelle
recht leicht anpassbar. Eine ausgeprägte Eigenresonanz auf einem
Amateurfunkband besteht nicht,
ein Antennentuner ist auf allen Bändern notwendig. Ratsam sind echt
symmetrisch arbeitende Antennentuner. Antennentuner, die asymmetrisch
abstimmen und am Ausgang ein Symmetrierglied haben, sind nicht die
beste Wahl. Nicht selten kann man mit denen auf "SWR 1,0" abstimmen, es
kommt aber nicht zur wirklichen Antennenanpassung und einiges an
Leistung wird im Antennentuner verheizt.
Hier was zu SWR und
Anpassungen:
http://www.dl2jas.com/selbstbau/anpassungen/anpassungen.html
Die
Antennendiagramme der horizontalen Deltaloop mit Eingangsimpedanz, 160
bis 6 m.
160
m:
Auf
160 m ist die Antenne relativ niederohmig, sollte aber für brauchbare
Antennentuner kein Problem sein, sie abzustimmen. Auf 160 m beträgt der
Wirkanteil reale 38 Ohm und der Blindwiderstand beträgt -1100 Ohm, also
zu kurz und damit kapazitiv. Eine hohe Bandbreite ohne erneutes
Abstimmen ist nicht zu erwarten.
80
m:
Auf
80 m wird die Antenne bestimmt Freude bereiten.
Damit
wird man in DL gut gehört und DX ist möglich. Ein resonanter Dipol in
40 m Aufbauhöhe wird jedoch bessere Ergebnisse bezüglich DX liefern.
Dafür ist die Deltaloop annähernd rundstrahlend, was bei einem hoch
montierten Dipol nicht gegeben ist. Bei 3,7 MHz am Speisepunkt ergeben
sich:
2000 -j2500 Ohm
Einmal auf Mitte abgestimmt,
ist kaum noch Nachstimmen an den Bandenden erforderlich.
40
m:
Hier
hat die Antenne ihre Stärken, wenn man an DX interessiert ist!
Die
Abstrahlung ist relativ flach, Rundstrahlung ist halbwegs gegeben. Für
DL ist die Antenne eher unbrauchbar, da keine nennenswerte
Steilstrahlung vorhanden ist. Widerstand am Speisepunkt bei 7,1 MHz:
90
-j290 Ohm
Nutzt
man wirklich das ganze Band von 7,0 bis 7,2 MHz, wird man den
Antennentuner nachstimmen müssen. Der Realanteil bleibt nahezu
konstant, der kapazitive Blindanteil ändert sich merklich. Bandanfang
7,0 MHz -j350 Ohm und beim Bandende 7,2 MHz -j100 Ohm.
30
m:
Man
sieht deutlich die Richtcharakteristik, die sich allmälig ausprägt.
Von
annähernder Rundstrahlung kann man hier nicht mehr sprechen. Sehr
schönes DX wird möglich sein, wegen der geringen Elevation und dem
recht
hohen Gewinn in einer Keule. Widerstand am Speisepunkt
Bandmitte, 10,125 MHz:
445 +j510 Ohm
20
m:
Auf
20 m bildet sich eine Art Seeigel.
Die
Abstrahlung ist hauptsächlich sehr flach und nur geringe Steilstrahlung
ist vorhanden. Keine wünschenswerte Antenne für 20 m, wenn man z.B.
einen Kontinent "beleuchten" will, da ist ein Beam sinnvoller.
Andererseits wird man damit Stationen arbeiten können, wenn sie gerade
in einer Keule sind, von denen andere Funkamateure eher träumen mit
Dipol oder einfacher Yagi. Widerstand am Speisepunkt bei 14,2 MHz:
150
-j335 Ohm
Nachstimmen innerhalb des relativ großen Bandes wird
nötig sein.
17 m:
Strahlungsdiagramm
als "Igel", dreidimensional:
Ab hier wird es
deutlich, viele kaum kalkulierbare Zipfel im Diagramm.
Es
gibt einiges an Flachstrahlung und an Steilstrahlung. Manche Zipfel
versprechen einen hohen Gewinn, wenige Grad später hat man ein Minimum.
Gut für Glückstreffer, viel mehr aber auch nicht.
Je nach
Bedingungen, wenn wieder das Sonnenfleckenmaximum kommt, sind so sehr
interessante Verbindungen möglich, auch innerhalb DL mit Reflexion.
Verbindungen auf den höheren Bändern in der eher näheren Umgebung
(nicht Direktverbindung!) sind eher selten und reizvoll.
15
m:
Igel
15 m:
Hier ist die
Steilstrahlung wieder geringer.
Auf
15 m sollte man mit der Antenne hören und ganz schnell eine DX-Station
arbeiten, wenn sich was ergibt. Außer in der Hauptstrahlrichtung
und 180° werden laute DX-Stationen auch wieder ganz schnell
verschwinden, wenn sich die Bedingungen etwas ändern. Gerade bei Wind
gibt es Fading, wenn sich die Antenne bewegt.
12
m:
Igel 12 m:
Auf
12 m wird die Steilstrahlung eher unschön.
Es
gibt aber auch einiges an Flachstrahlung. Man beachte den Hauptzipfel
mit lediglich 8° Erhebungswinkel und 13,85 dBi Gewinn. Hat man das
Glück, daß man so eine DX-Station bekommt, ist man vermutlich der
Gewinner im Pileup, auch mit wenig Sendeleistung.
Widerstand
am Speisepunkt bei 24,9 MHz:
1440 +790 Ohm
10
m:
Igel
10 m:
Hier ist wieder
einiges an Flachstrahlung vorhanden, übertrifft praktisch jeden Beam
in annähernd gleicher Höhe!
Es gibt einige
kleinere eher steilstrahlende Nebenzipfel, die nicht
uninteressant sind. Wenn die Sonne aktiv ist, bekommt man so recht
kurze Verbindungen mit Reflexion hin, also nicht Direktkontakt. Die
meisten Funkamateure suchen DX. Eine interessante Spielwiese ist es,
möglichst kurze Verbindungen mit der ersten Reflexion zu suchen, DL
oder nahes Ausland. Mit der Antenne ist beides möglich, nicht "nur" DX.
6
m:
Für
6 m ist die Antenne einerseits eine Art "Wunderantenne", andererseits
eher untauglich.
Auf das Diagramm "Igel" wurde verzichtet, ist
hier nicht mehr aussagekräftig, sehr viele Minima und Maxima, die nicht
mehr vorhersehbar sind. Weht Wind, hat man sofort andere Diagramme,
wenn sich die Antennenlitze um ein paar cm bewegt. Ausprobieren, es
gibt extrem flachstrahlende schmale Keulen mit hohem Gewinn.
Für
6 m sollte man schon eine Richtantenne nehmen beim QSO, damit es nicht
plötzlich unterbrochen wird wegen der dicht aneinanderliegenden Minima
und Maxima. Hören, Schnüffeln nach DX, sollte mit der Antenne auf 6 m
ganz gut gehen.
Anbei die Simulatonsdatei
EZNEC:
dl1hf.ez
Man
benötigt die Kaufversion EZNEC, die Demoversion reicht nicht.
Ich
würde mich freuen, wenn DL1HF die Antenne wirklich aufbaut und einen
Erfahrungsbericht schickt. Der wird dann hier veröffentlicht!